Gnome 3 ist nun in Debian Unstable

Gnome 3.0 ist da! Der 13. Oktober brachte nicht nur Ubuntu 11.10, sondern auch den Übergang der letzten und entscheidenden Pakete von Gnome 3 aus Debian Experimental nach Unstable. Was lange währt, wird endlich gut. Damit lag ich im letzten Beitrag zu diesem Thema mit der Vermutung nicht ganz falsch, dass Gnome 3.0 in Debian dann erscheinen wird, wenn offiziell 3.2 von den Gnome Entwicklern freigegeben wurde.
Hier sind vielleicht noch ein paar interessante Fakten zu Gnome 3 in Debian:

  • Tatsächlich fand der Übergang von Gnome 2 nach Gnome 3 bisher auf eine sanfte und unbemerkte Weise für alle Testing- oder Unstable-Nutzer statt. Von Zeit zu Zeit flossen Pakete von Gnome 3 schon ein und wurden parallel zu Gnome 2 installiert, ohne dass dies irgendeine gravierende Auswirkung gehabt hätte. Am ehesten fiel es noch bei Anwendungen wie "Eye of Gnome" auf, die plötzlich Versionsnummer 3 trugen und nicht mehr im alten GTK2-Gewand erschienen sind, da sie nun auf GTK3 basieren.
  • Seit dem 13. Oktober befinden sich nun die wirklich entscheidenden Pakete in Debian Unstable, Gnome Shell, Nautilus 3 und Gnome Panel und mit ihnen alles, was das neue Bedienungskonzept von Gnome 3 sichtbar werden lässt.
  • Der Status von Gnome 3.0 in Debian lässt sich weiterhin auf http://www.0d.be/debian/debian-gnome-3.0-status.html verfolgen. Fast alles grün mittlerweile. 🙂
  • Gnome 3.2 hat eine ähnliche Übersichtsseite bekommen. http://www.0d.be/debian/debian-gnome-3.2-status.html
  • Kompetente und aktuelle Informationen in Englisch zu Gnome 3 in Debian gibt es im IRC in #debian-gnome auf OFTC.
  • Gnome 3 Release Critical Bugs: http://deb.li/gnomercbugs
  • Gnome 3 Buildd Status. Wurde Gnome 3 Paket X erfolgreich für meine Architektur gebaut?: http://deb.li/pkggnome
  • Auf linuxundich.de wurde berichtet, dass die Erweiterung nautilus-open-terminal zu Abstürzen der Ubuntu Version von Nautilus führt. Im Debian-Bugtracker existiert seit August Fehlerbericht #637309 hierzu, der scheinbar in Zusammenhang mit dem Fehlerbericht #869131 auf Launchpad.net steht. Scheinbar lassen sich eine Reihe von Bugs auf den notwendigen Übergang von GTK2 auf GTK3 zurückführen. Zu den mehr als 100 Gnome 3 relevanten Paketen gesellen sich auch noch eine große Anzahl von Erweiterungen hinzu, die alle ebenso portiert werden müssen. Eine Übersicht über alle schwerwiegenden Bugs in Bezug auf den Übergang von Nautilus befindet sich hier.
    Mittlerweile stuft Debian diese Bugs alle als "Serious" und damit als veröffentlichungskritisch ein. Erste Warnungen an die Paketbetreuer gab es bereits im August. Diese müssen nun mit Hilfe von Upstream ihre Pakete wieder in einen stabilen Zustand bringen. Da Ubuntu direkt aus Debian Unstable Pakete entnimmt, ist die aktuelle Ubuntu Version Oneiric Ocelot direkt davon betroffen. Dieses kleine Beispiel zeigt nur, dass Gnome 3 ein sehr großes Projekt ist, welches von einer großen Anzahl von Einzelpersonen abhängt um perfekt zu funktionieren.
  • Ich habe in meinem Beitrag "Wie steht es um Gnome 3 in Debian?" geschrieben, dass Debian einen größeren Aufwand hat Gnome 3 für alle auf Debian unterstützten Architekturen zur Verfügung zu stellen und es damit oft etwas länger dauert. Das trifft im Allgemeinen sicher zu, doch hat Josselin Mouette am 02. Oktober 2011, einer der Gnome Paketverwalter, auf der debian-devel Mailingliste klargestellt, dass dies nicht das Kernproblem ist.
    Vielmehr finden große Veränderungen in Debian in Übergängen (Transitions) statt, aber erst wenn sichergestellt ist, dass dadurch nicht eine Reihe von bestehenden Paketen unbenutzbar wird. Er führt die lange Verzögerung in Debian vor allem auf das letzte Einfrieren der Pakete für die Veröffentlichung von Squeeze zurück. Dadurch entsteht sozusagen ein "Paketstau", der nur langsam abgebaut werden kann.

So viel zum aktuellen Stand von Gnome 3 in Debian. Mit etwas Glück könnte schon am 23. Oktober Gnome 3 in Testing ankommen. Selbst wenn es länger dauert, ich werde warten. 😉

Thinkpad 600 und Lubuntu 11.10: Ein Nachtrag

Es war nicht ganz einfach Lubuntu 11.10 auf dem Thinkpad 600 zum Laufen zu bekommen. Wie zuvor schon erwähnt, musste ich mir einige Male die Haare raufen. Ich benutzte die alternative i386 Lubuntu-CD und hatte eigentlich keine großen Komplikationen erwartet. Leider stellte sich später heraus, dass eine normale alternative Installation zu keinem Erfolg führte. Entweder brach die Installation beim Installieren des Basissystems ab oder das System fror schon vorher mit einer Kernel Panic einfach ein.
Daraufhin überprüfte ich die CD mit Lubuntus eingebauter Testfunktion. Doch die CD war in Ordnung. Auch das Deaktivieren von ACPI oder APIC im F6-Menü brachte keinen Erfolg...bis ich die Experten-Installation wählte. Hiermit hat man eine noch viel feinkörnigere Kontrolle über den Installationsvorgang, der in diesem Modus scheinbar auch weniger RAM benötigt. Zur absoluten Sicherheit blieb ich auch bei Englisch als Systemsprache und sparte mir dadurch ebenfalls noch etwas Arbeitsspeicher.
Es dauerte danach mehr als zwei Stunden bis ich mit der Installation durch war und schließlich in Lubuntu 11.10 bootete. Wie zu erwarten war, sind 128 MB RAM und ein PII Prozessor die Untergrenze für diese Linuxdistribution. Das System funktioniert zwar, aber um wirklich flüssig damit arbeiten zu können, müsste man diverse Anpassungen vornehmen oder eine Schippe RAM drauflegen. Schon nach dem Login war der Arbeitsspeicher ausgereizt und Daten wurden auf die SWAP Partition ausgelagert.

Ich bleibe dabei, dass die anderen bisher auf dem Thinkpad 600 installierten Distributionen Debian, ConnochaetOS und Slitaz die bessere Alternative auf dem Modell sind.

Ubuntu 11.10 in der Nußschale

Ubuntu Oneiric Ocelot ist da, weswegen ich nicht gezögert und ein Update von 11.04 auf 11.10 vollzogen habe. Nach dem Einblick in das leichtere Lubuntu ist mir wieder einmal aufgefallen, welchen großen Unterschied schon der Austausch der Desktopumgebung und das Ersetzen von Standardanwendungen mit ihren leichtgewichtigen Pendants ausmacht. Möglicherweise bedeutet das für meinen angedachten Bild-, Audio- und Videoschnittplatz in Zukunft, dass ich allen Ballast über Bord werfe und nur noch das Notwendigste für diese Aufgaben installieren werde. Aber abwarten, im Moment komme ich nicht dazu die Gedankenspiele umzusetzen und nur theoretisch darüber zu philosophieren bringt auch nichts.
Außerdem ist es ja nicht gerade so als ob der Core-Duo-Rechner wegen Ubuntu am Stock gehen würde und mir ist es selbst mit 64bit noch nie gelungen den RAM komplett auszureizen. Deswegen erst einmal den Updatemanager aufrufen und gespannt Ubuntus Bemühungen verfolgen ein einsteiger- und benutzerfreundliches und vor allem freies Betriebssystem zu erschaffen. Nochmal einen Blick auf Natty Narwal werfen und los gehts.

Das Upgrade auf Oneiric Ocelot verlief vollkommen problemlos. Nur einmal war Interaktion erforderlich als ich aufgefordert wurde das Überschreiben einer Konfigurationsdatei zu bestätigen oder abzulehnen. Nach mehr als 900 MB Download und einer Stunde Installation, einem Neustart und dem obligatorischen
os-prober
update-grub
in meinem Debian Testing Hauptsystem, um das GRUB Menü anzupassen, war 11.04 passé und Oneiric Ocelot betriebsbereit.

Positives

  • Ubuntu 11.10 fühlt sich schneller an. Ich vermute das liegt an einigen Anpassungen am Unterbau wie dem Zurückwechseln zu gtk-window-decorator anstelle von unity-window-decorator. Anwendungen und der Arbeitsflächenumschalter verhalten sich flüssiger. Unity2D ersetzt das alte Gnome als Fallback Mechanimus, sollte die Hardware nicht mitspielen.
  • Unity sieht schöner aus. Augenschmaus ohne Ende. Die Shell hat nun Transparenzeffekte hinzu bekommen. Das durchgehend schwarze Layout ist verschwunden, ebenso wie das eher notdürftig hingepinselte Zusatzmenü, welches nun unter "Suchergebnisse filtern" mit einem übersichtlichen und zum transparenten Thema passenden ersetzt worden ist.
  • In der rechten Ecke des Panels hat man nun Zugriff auf die wichtigsten Einstellungsmöglichkeiten des Systems und kann von dort auch den Rechner ausschalten oder den Benutzer wechseln.
  • Neue Anwendungen: Thunderbird ist der standardmäßige E-Mail-Client, die Videosoftware Pitivi ist rausgeflogen, LightDM ersetzt GDM, déjà dup bietet nun eine integrierte Backuplösung und insbesondere Ubuntus Softwarecenter wurde rundherum erneuert. Es nimmt immer mehr die Gestalt eines AppStore an und wird in Zukunft weitere kostenpflichtige Angebote beinhalten. Prinzipiell finde ich die Idee gut, es gibt nichts gegen ein paar kommerzielle Angebote einzuwenden. Wichtig ist nur, dass die Angebote auch tatsächlich lohnenswert sind und das Softwarecenter klar zwischen Freier und Unfreier Software trennt.
  • OneConf ist ein im Softwarecenter integriertes Feature, mit dem sich speziell für Ubuntunutzer Einstellungen und die Liste der Anwendungen sichern und auf andere Computer mit Ubuntu intuitiv übertragen lässt. Ein Angebot für alle, die eine integrierte Lösung zum Backup ihres Systems suchen und für die Keep it simple, Clonezilla oder The Debian Way noch nicht das Wahre ist.
  • Die neuen Hintergrundbilder sind wieder einmal hervorragend gelungen.
  • Die Suche in der Dash mit Hilfe von Zeitgeist kommt gut voran. Man kann jetzt langsam erahnen wie die vollständige Funktion in der Zukunft aussehen wird, wenn man Dokumente, Musik, Kontakte und Soziale Netzwerke zentral mit Hilfe einer Zeitleiste durchsuchen kann.
  • Ubuntu 11.10 führt den im Debian-Projekt vorangetriebenen Multiarch-Support ein.

Negatives

  • Unity lässt sich immer noch nur begrenzt mit dem CompizConfig-Einstellungsmanager modifizieren. Optionsmöglichkeiten um Aussehen und Verhalten der Shell zu ändern sind nicht zu erkennen.
  • Achja, wie wäre es schön, wenn es eine offensichtlichere Möglichkeit gäbe die Icons auszutauschen. Wer vergebens unter Systemeinstellungen gesucht hat, kann das Iconthema mit Hilfe des dconf-editor verändern, was auch schon mit Ubuntu 11.04 funktioniert hat. Die Option ist dort versteckt unter org->gnome->desktop->interface, wo man nach icon-theme suchen muss. Welche Icons installiert sind, findet man durch einen Blick in /usr/share/icons heraus. Mehr Tipps und Tricks um Ubuntu 11.10 zu tweaken, gibt es bei webupd8.org.
  • Die Einträge zum globalen Menü erscheinen weiterhin erst, wenn man mit der Maus darüber fährt. Mir würde es besser gefallen, wenn es wie bei MacOS einfach permanent zu sehen wäre.

Die gesamten Veränderungen in 11.10 finden sich auch in den offiziellen Release Notes.
Oneiric Ocelot wirkt an vielen kleinen Stellen verbessert und runder, ohne dass es erneut einen großen Bruch wie bei 11.04 gegeben hätte. Ubuntus Marschrichtung ist klar. Nach jahrelangen Investitionen soll Ubuntu in Zukunft endlich Gewinne abwerfen, weswegen Dienste wie UbuntuOne, der MusicStore und das Software Center Schritt für Schritt ausgebaut werden. Kein wirklich überraschender Zug und sicherlich auch nicht der Untergang von Linux, wenn wie bisher die Wahlmöglichkeiten erhalten bleiben.

Lubuntu 11.10 Oneiric Ocelot ist das leichtere Ubuntu

Es stimmt etwas nachdenklich, aber schon wieder sind sechs Monate wie im Flug vorbei gezogen seit ich Ubuntu gegen ein Multi-Boot-System ausgetauscht und mir den schicken Narwal näher angeschaut habe.
Ubuntu 11.10 steht nun kurz vor der Veröffentlichung und im Hintergrund wird der letzte Feinschliff angesetzt. Mein Interesse hat sich in den letzten Monaten mehr zu leichtgewichtigen Distributionen hin verschoben, mit denen ich versucht habe die verschiedenen älteren Laptops des Haushalts wieder in Schuss zu bekommen. Ich versuche mich deshalb gar nicht erst an einem Bericht zu Ubuntu 11.10, dass ich in letzter Zeit nur selten genutzt habe.
Was ich aber gemacht habe, war einen Blick auf das neueste Mitglied in der Ubuntu-Familie zu werfen - Lubuntu 11.10 Oneiric Ocelot. Wie schon bei der Vorstellung von Version 11.04 angekündigt, hat es Lubuntu nun geschafft offiziell von Canonical als weitere Variante von Ubuntu anerkannt zu werden. Das bedeutet reibungslosere Integration mit der Infrastruktur der Hauptdistribution und gleichzeitig mehr Aufmerksamkeit und Support von Canonical und der Ubuntu-Gemeinschaft.
Leider begann das Testen des noch im Beta-Stadium befindlichen Lubuntu 11.10 mit einigen Rückschlägen. Zuerst hatte ich die alternative i386 ISO-Datei mit jigdo heruntergeladen und wollte sie bequem in Virtualbox ausprobieren. Nach der reibungslos verlaufenden Installation machte mir das Login einen Strich durch die Rechnung. Trotz Eingabe des richtigen Passworts blieb ich am grafischen Loginmanager Lxdm hängen. Schnell vermutete ich ein ähnliches Problem wie zuvor beim Testen von Chakra GNU/Linux, weswegen ich sowohl die Größe des RAMs auf 1 GB erweiterte und 3D-Beschleunigung aktivierte. Leider Fehlanzeige.
Ehrlich gesagt hätte es mich bei Lubuntu auch gewundert, wenn soviel mehr RAM zum Starten nötig gewesen wäre. Das Ganze bleibt vorerst ein Rätsel. Fakt ist nur, dass Lubuntu 11.04 vor einigen Monaten noch problemlos in Virtualbox funktionierte.
Anschließend machte ich den Härtetest und wollte Lubuntu auf dem IBM Thinkpad 600 mit 128 MB RAM installieren. Der Installer ließ sich ohne weiteres in Gang setzen, doch streikte er schließlich beim Installieren zusätzlicher Softwarepakete aus dem Internet. Möglicherweise liegt es auch einfach an einer schlecht gebrannten CD, weshalb ich den Test bis zur endgültigen Veröffentlichung nach hinten verschoben habe.
Blieb noch der leistungsfähigste Rechner im Haus, ein Intel Core Duo Rechner, wo ich einfach dem Multi-Boot-System eine weitere Distribution hinzufügte. Hier klappte alles problemlos.

Das Äußere

Lubuntu wirkt gegenüber 11.04 optisch seriöser und eleganter. Das gewählte grau metallische GTK-Thema ist schnörkellos und präzise und ergänzt sich gut mit den Blautönen der Icons und des standardmäßig eingerichteten Hintergrundbildes. Die deutsche Übersetzung der verschiedenen Anwendungsmenüs entspricht der guten Qualität von Ubuntu. Als Desktopumgebung benutzt Lubuntu weiterhin das namensgebende LXDE mit Openbox als Fenstermanager, dem LXpanel und LXappearance zum Ändern des grafischen Themas. Blinkende Extras wie Compiz oder eine transparente Unity-Shell wie bei Ubuntu sucht man vergebens.

Das Innere

Gegenüber den vorinstallierten Anwendungen zu 11.04 hat sich bei Lubuntu kaum etwas geändert. Lediglich XChat wurde entfernt. Das installierte Pidgin kann die gleiche Aufgabe übernehmen. Lubuntu bietet zu jeder Standardaufgabe genau eine Applikation an. Das Wer-ist-Wer der leichtgewichtigen X-Anwendungen liegt startbereit im Anwendungsmenü. Die vollständige Liste gibt es auch hier.

  • Büro: Abiword, Gnumeric, Osmo
  • Grafik: epdfview, mtpaint, Simple Scan
  • Internet: Chromium, Pidgin, Sylpheed, Transmission
  • Multimedia: Gnome Mplayer, Audacious, guvcview, XfBurn
  • Zubehör: PCManFM0.99, Leafpad, Xpad, LXTerminal


Insgesamt eine gute Auswahl wie ich finde, worunter Chromium vielleicht die einzige kontroverse Entscheidung ist. Auf älterer Hardware sind seine Startzeiten länger und der hohe Speicherverbrauch macht sich deutlich bemerkbar. Auf dem Core-Duo-Rechner mit 4 GB RAM war davon natürlich nichts zu spüren. Chromium ist ein exzellenter Webkit-Browser mit einem fortschrittlichen Sicherheitskonzept. Möglicherweise war diese technische Reife auch ein Grund Chromium gegenüber Midori zu bevorzugen, obwohl letzterer weniger fordernd an die Hardware ist und Webseiten gut darstellt.

Unterschiede zu Ubuntu

Lubuntu zielt auf den Einsatz auf älteren Rechnern, Laptops und Netbooks ab und empfiehlt sich als weniger hardwarefordernde Alternative zu Ubuntu. Dabei muss man auf die größten Stärken von Ubuntu aber nicht verzichten. Die Installation und Hardwareerkennung funktioniert genauso gut wie beim Original. Der Desktop lässt sich klassisch bedienen, dazu reagiert er schnell und polarisiert weniger stark als Ubuntus Unity.
Lediglich Ubuntus Software-Center werden vielleicht einige vermissen, da es einen schnellen Überblick über zahlreiche Linuxsoftware bietet und immer mehr zu einem AppStore ausgebaut wird. Eine vergleichbare Anwendung befindet sich aber für Lubuntu in Entwicklung. Diese soll später deutlich ressourcenschonender sein.

Fazit

Nach wie vor denke ich, dass Lubuntu eine gute Wahl ist, wenn man mit Ubuntu prinzipiell zufrieden ist aber auf eine leichtgewichtige Desktopumgebung wechseln möchte. Der klassische LXDE-Desktop fühlt sich fühlbar reaktionsfreudiger an als das parallel auf dem gleichen Rechner installierte Unity. Der Speicherverbrauch der frisch installierten i386-Version von Lubuntu liegt bei ca. 130 MB nach einem Neustart. Das ist zwar wesentlich weniger als bei Ubuntu, in Bezug zu Crunchbang, Debian, ArchLinux, Slitaz oder ConnochaetOS dennoch ein spürbarer Aufschlag. Für die ältesten Laptops sind die vorgenannten Distributionen besser geeignet. Lubuntu lässt sich mit Einschränkungen ab 128 MB benutzen, wobei mir 256 MB+ als die bessere Zielgruppe erscheint.
Für Besitzer moderner Laptops und Netbooks oder Mac Nutzer gibt es auch eine angepasste Lubuntu Version für die Amd64- und PowerPC-Architektur. Ich überlege ernsthaft in Zukunft Ubuntu durch Lubuntu 64bit auf dem Core Duo zu ersetzen, weil es tatsächlich das leichtere Ubuntu ist. Vorerst bleibt aber alles beim alten, da mich zur Zeit einfach die ganz alten Kisten mehr interessieren. 😉