Ein Projekt nimmt Gestalt an: Der passende vServer

Eigentlich sollte an dieser Stelle mein Artikel zu Haiku erscheinen. Wie ich es aber im Moment anstelle, ich verliere mich dabei zu sehr in Details. Habe ich eine interessante Anwendung mit Haiku entdeckt, suche ich in der Dokumentation nach weiteren Hinweisen, nur um bald festzustellen, dass ein anderes Stichwort in die entgegengesetzte Richtung führt. Dazu muss natürlich alles noch auf dem Inspiron 4000 Laptop getestet werden, Screenshots dürfen auch nicht fehlen und schließlich muss irgendwer noch die ganzen Gedankenstränge in ein elektronisches Medium hacken. Ich habe mich entschieden nach Haiku besser zwei kurze Artikel zu schreiben als einen großen, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen und mit dem Projekt fortzufahren, dass in den vergangenen Wochen Gestalt angenommen hat.

Die Gemeinsamkeiten alter Hardware und eines virtuellen Servers

Eher durch Zufall bin ich auf die Idee gekommen mir einen eigenen vServer zu mieten und damit die Themen dieses Blogs zu verbinden und auf eine andere Weise anschaulich zu machen.
Schaut man nämlich genauer hin, erkennt man viele Parallelen zwischen einem vServer und älterer Hardware. Augenscheinlich haben die meisten Einsteigerangebote durch Virtualisierung bei bestimmten Kennwerten nicht mehr Leistung zu bieten als manch älterer Laptop. Wenn ich davon schreibe, dass man nur die richtigen Anwendungen und Betriebssysteme auswählen muss, um auch ältere Hardware produktiv zu nutzen, gilt das im gleichen Maße auch für einen vServer. Es sind die gleichen Techniken und Konsolenprogramme, die beide wieder zum Leben erwecken.
Ich habe mich schließlich für ein Produkt von serverway.de, den root VPS X0, entschieden. Die Wahl war nicht einfach und ich denke niemand kann mit absoluter Bestimmtheit vor dem Kauf eines solchen Produkts sagen, dass es das Richtige ist, wenn er vorher noch keine Erfahrungen mit dem Anbieter gemacht hat.
Mir waren verschiedene Dinge wichtig

  • Herausforderung. Es ist genauso wie mit dem neuen Hexacore-Rechner, den man nur kauft, weil das neuste Spiel angeblich nicht mehr ruckelfrei laufen würde. Genauso kann jeder einen 4 GB VPS mit allem Drum-und-Dran mieten, ihn mit automatischen Werkzeugen konfigurieren und ihn dann entweder mit vollkommen überflüssigen Diensten betreiben oder aber im Gegenteil unterfordern. Ich habe mich absichtlich für die kleinste Version mit 256 MB RAM entschieden, weil ich sie für ausreichend halte, um mehrere Spieleserver mit Homepage zu betreiben und den Server soweit mit Extras auszustatten, dass ich den Server überwachen kann und gleichzeitig einen akzeptablen Service für alle Nutzer bieten kann. Es ist sicher eine Herausforderung, aber es soll ja auch Spaß machen. 🙂
  • Preis. Ein positiver Nebeneffekt des Ganzen, es muss nicht viel kosten. 3,90 € pro Monat sind ein fairer Preis. Natürlich darf man sich dann nicht beschweren, dass die Leistung nicht ausreicht, wenn der 20. Spieleserver an den Start geht und das System nur noch vor sich hinswapt. Wichtig ist mir nur, dass die versprochene Leistung auch tatsächlich eingehalten wird.
  • RAM ist nicht alles. Man schielt immer zu sehr auf den RAM bei vServern, dabei sind die anderen Komponenten nicht minder wichtig. Für die CPU-Leistung vergibt serverway ein Sternchen und verwendet für den realen Server eine Quad-Core CPU von Intel. Das sagt zum Beispiel noch nicht viel. Weiterhin lässt sich aber zwischen vielen bekannten Linuxdistributionen wählen, selbst Arch Linux und Gentoo werden angeboten. Gut gefiel mir, dass die Virtualisierungslösung angegeben wurde, es gibt eine Backupmöglichkeit und 1 TB Traffic mit einer 100 MBit Anbindung sind für ein kleines Projekt erst einmal ausreichend. Insgesamt erschien mir das Preis- Leistungsverhältnis angemessen und fair zu sein.

Wie schon geschrieben, es gibt nicht nur einen Anbieter von vServern da draußen und auch andere hatten gute Angebote. Mein erster Eindruck von serverway.de war auf jeden Fall positiv. Nach dem Ausfüllen des Online-Formulars dauerte es nur wenige Sekunden bis ich eine Bestätigungsmail erhielt, diese mit einer SMS bestätigte und danach sofort Zugang zum vServer hatte.
Die Einzugsermächtigung konnte unterschrieben und eingescannt als PDF-Datei per E-Mail eingereicht werden. Das war es auch schon. Nach zwei Stunden hatte ich die wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen getroffen und meinen ersten Spieleserver am Laufen.
Der Server ließ sich zum Test problemlos über das Webinterface neustarten, seit drei Wochen läuft er nun ununterbrochen. Einziger Makel war bisher ein fehlgeschlagenes Backup mit Rsync als der Backupserver nicht verfügbar war. Der Helpdesk antwortete aber innerhalb von 30 Minuten auf meine E-Mail-Anfrage.
Ich denke fairerweise muss man den Service und die Zuverlässigkeit längerfristig beobachten, um ein echtes Urteil abgeben zu können. Im Moment bin ich aber zufrieden.
Natürlich brauchte das Projekt auch einen Namen, womit ich plötzlich bei Debians Markenrechten gelandet war.

6 Replies to “Ein Projekt nimmt Gestalt an: Der passende vServer”

  1. Hey,
    finde der Beitrag ist gerade für mich recht passend, da ich auch auf der suche nach einem V-server oder einem Web-server für kleines Geld.
    Ich habe mir auch gleich mal die Seite zu meinem Favoriten gepackt :).
    Nur habe ich halt noch keine Erfahrung mit solchen V-Servern gemacht und da stellen sich mir jetzt auch die Fragen:
    1. Wenn ich denn V-server für ca 4 Euro Miete muss ich mir dann auch für 8 Euro eine Domain dazu Mieten oder wie läuft das genau ab ? (exp. Blabla.de)
    2. Wenn ich dort sage ich mal Archlinux wähle vorallem da ich es auch selber schon seit gut 1 1/2 Jahren verwende kann ich dann auch die Packete installieren die ich will also Python, Python Apache oder der gleichen?
    Ich hoffe die Fragen sind jetzt nicht zu dumm 😛 … aber ich finde auch das es nicht immer sein muss die dickste Leistung zu haben besonders weil ich ein Fan bin von verdammt kleinen und Ressourcen sparenden OS.
    mfg Kai (Manchotix)

  2. Hi Kai,
    zu 1.
    Wenn du bei serverway.de einen vServer mietest, musst du eine Toplevel-Domain extra bezahlen. Also z.B. 8 Euro für eine .de Adresse. Es gibt bei anderen Anbietern Angebote, wo eine Toplevel-Domain schon inklusive ist. Diese Produkte sind dann aber auch meistens etwas teurer. Die Domain lässt sich bequem über das Webinterface später noch bestellen. Du kannst natürlich auch auf kostenlose DNS-Angebote zurückgreifen.
    Ein anderes interessantes Angebot war hosteurope.de. Mehr Leistung, monatlich kündbar, eigene SSL-Zertifikate, Backup-Möglichkeiten, etc. Kostenpunkt ab 12,99 €. Für ein mittelgroßes Projekt oder wenn du mehrere kleinere Projekte hast sicher einen Blick wert. Dort kostet eine .de Domain z.B nur 6 Euro für 1 Jahr.
    Für einen Webserver + eigene Homepage sollte das kleinste Angebot bei serverway.de vollkommen ausreichend sein, es sei denn du rechnest mit mehreren Tausend Besuchern pro Tag und hast anspruchsvolle Serveranwendungen installiert.
    2. Du kannst alle Pakete aus den offiziellen Arch-Repos und AUR installieren. Hier gibt es keine Begrenzungen, da du volle Root-Rechte hast. Wie es mit einem angepassten Kernel hingegen aussieht kann ich dir nicht sagen, aber ich bin mit dem installierten Kernel bei Debian Squeeze bisher zufrieden.
    Wie schon geschrieben, ich denke bei 3,90 € pro Monat bzw. 11,70 € für drei Monate im Voraus kann man nicht viel falsch machen. Ich habe im Moment 4 Spieleserver, einen Webserver und Monitoring-Software laufen und komme bisher auf 80/225 MB RAM Auslastung. Die CPU-Auslastung liegt bei durchschnittlich 2% und ginge auf theoretische 8-10%, wenn die Spieleserver alle gleichzeitig zu 100% ausgelastet wären.

  3. Mit der Idee eines eigenen Servers gehe ich auch schon lange Schwanger. Jetzt habe ich deinen Artikel gelesen und mir gedacht, dass ich diesse Projekt endlich einmal in die Tat umsetzen möchte. Sollte ich auf Probleme stoßen, dann melde ich mich.

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