Das Jahr 2011 mit alten Rechnern in der Retrospektive

83 Millionen. Diese interessante Zahl veröffentliche vorgestern der IT-Branchenverband Bitkom und bezifferte damit die potentielle Anzahl von in deutschen Haushalten herumliegenden Althandys, wie heise.de berichtet. Grob geschätzt hat also jeder Deutsche irgendwo noch ein Mobiltelefon zu Hause herumliegen, dass er womöglich gar nicht mehr benutzt.
Für mich rief diese Zahl Erinnerungen an meine vor einiger Zeit veröffentlichten Ergebnisse zum Energieverbrauch meiner Computer wach. Wie viele ältere PCs, Laptops und Netbooks wird es wohl in Deutschland noch geben und wie viel Energie wurde in ihre Herstellung investiert, was wird verbraucht und vor allem was lässt sich mit all der Elektronik noch anstellen?
Ich gebe mich nicht der Illusion hin zu glauben, dass sich in naher Zukunft etwas an diesem IT-Trend ändern wird. Es ist wohl heute schon eher der Regelfall mehrere Handys, Smartphones, Tablets, Laptops und normale PCs gleichzeitig zu besitzen. Auf einen allgemeinen Willen, der Fortschritt und Nutzen sowie wirtschaftliche als auch ökologische Vernunft zusammenführt, müssen wir wohl noch eine Weile warten.
Bevor ich mich nun als Moralapostel aufspiele, der nicht wenige dieser IT-Goodies selbst besitzt, ist hier einfach mal ein Überblick über meinen Rechenpark und die Freie Software, die dort zum Einsatz kommt, was man damit noch machen kann und warum es sich lohnt an gebrauchter Hardware nicht nur festzuhalten, sondern sie einfach weiterhin wie einen neuen Rechner zu benutzen.

Core Duo

Wenn man einen klassischen Desktop-PC mit einem 2,8 GHz Dual-Core-Prozessor betreibt, stellt man schnell fest, dass es kaum eine Anwendung gibt, die man damit nicht zum Laufen bringen kann. Dieser PC gehört schon lange wieder zur Low-End Kategorie, aber ernsthaft, mir ist noch keine Applikation untergekommen, die hier drauf nicht funktionieren würde.
Anfang des letzten Jahres habe ich mich entschieden ein Multiboot-System aufzusetzen, wo heute noch Ubuntu, Debian Testing und Debian Sid parallel installiert sind. Die Vorteile überwiegen für mich eindeutig. Auf einer weiteren Partition teste ich gerne auch andere Distributionen oder benutze sie für meine Experimente zum Thema Softwareentwicklung.
Ich denke, ich habe damit eine Menge neue und gute Erfahrungen gemacht und das System erfüllt alle meine Erwartungen. Insbesondere Debian Testing hat mich überzeugt, weil es dieses Jahr bis auf meine Nvidia-Probleme zuverlässig und mit aktueller Software funktionierte. Trotz des für die Debianentwickler aufwändigen Wechsels von Gnome 2 zu Gnome 3 geriet Testing nie ins stottern. Für einen klassischen Arbeits- und Multimedia-PC hat sich Debian auf jeden Fall bewährt und die Vorurteile, dass es mit Debian viel schwieriger sei ein solches Setup einzurichten und zu pflegen, konnte ich für mich nicht bestätigen.
Auch ein leichtgewichtiges Spielesystem macht sich bezahlt, dass nicht nur eine gute Performance liefert, sondern auch eine praktische und gefahrlose Trennung zwischen wichtigen und optionalen Anwendungen ermöglicht.
Ubuntu habe ich letztes Jahr etwas vernachlässigt. Das liegt weniger daran, dass mir Gnome 3 gegenüber Unity besser gefällt, als dass ich bisher wenig Zeit für mein Projekt, Ubuntu als Videoschnittplatz zu benutzen, gefunden habe. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Dell Inspiron 4000

Seit 2008 benutze ich diesen mittlerweile 10 Jahre alten Laptop. Als Betriebssystem stand Debian Sid mit Openbox als Fenstermanager eindeutig im Fokus. Trotz des hohen Alters sorgen beide dafür, dass sich Anwendungen flüssig bedienen lassen. Bis zu diesem kleinen Missgeschick hat er mich auch oft unterwegs begleitet. Zur Zeit dient er als Couch-Laptop, wer sich unter dem Begriff etwas vorstellen kann. 🙂
Internetsurfen, Mails abrufen oder Feeds lesen lässt sich natürlich auch mit einem älteren Laptop erledigen. Wozu also immer den wesentlich energiehungrigeren Core Duo bemühen?
Sicherlich ist er auch weiterhin perfekt um als Testrechner für die brandneuste Entwicklung mit Debian zu dienen. Es macht einfach Spaß mit Sid zu arbeiten, auch wenn oder gerade deswegen, manchmal etwas nicht so funktioniert wie es sollte.
Als Zweitsystem dient mir Arch Linux, womit ich interessante neue Ideen kennenlerne und ausprobiere. Arch Linux gelingt es an manchen Stellen wie z.B. der Paketverwaltung noch etwas reaktionsfreudiger zu sein.
Ansonsten dürfen sowohl KolibriOS als auch der Plop Bootmanager auf Grund ihrer Vielseitigkeit und des schieren "WoW-Faktors" auf diesem Laptop nicht fehlen.
Bevor ich mit dieser Einteilung zufrieden war, habe ich noch verschiedene Distributionen mit dem Inspiron ausprobiert, darunter unter anderem Crunchbang und Linux Mint Debian.

IBM Thinkpad 600

Erst vor wenigen Monaten habe ich einen Thinkpad als mobilen Ersatz für den Inspiron 4000 erworben, den ich dann am liebsten neben MacBook Pro Besitzern aufbaue. :mrgreen:
Neben seinem Gastauftritt auf einem Weihnachtsmarkt als Jukebox, ist er vor allem mit einer Menge nützlicher Konsolenanwendungen bestückt, die von Debian Stable geliefert werden. Benötige ich eine grafische Oberfläche, komme ich mittlerweile mit dwm sehr gut zurecht, das zum einen ressourcensparend ist und sich zum anderen bequem über die Tastatur bedienen lässt.
Als Alternative hat sich das parallel installierte ConnochaetOS etabliert, dass durch eine gute Vorauswahl von leichtgewichtiger Software und den effizienten Unterbau von Arch Linux besticht. Mit Hilfe von Partimage tausche ich manchmal dieses Zweitsystem aus.
Auch Slitaz hat sich nicht schlecht geschlagen und beeindruckt vor allem durch seinen äußerst geringen Verbrauch an Festplattenspeicher und sehr effiziente Systemprogramme. KolibriOS und der Plop Bootmanager dürfen ebenfalls nicht fehlen.
Zusammengenommen vermisse ich nicht besonders viel mit dem Thinkpad, sieht man mal von der Fähigkeit ab h264 Videos ruckelfrei abspielen zu können. Hier muss die Pentium II CPU einfach passen.

Toshiba Portégé 3110CT

Toshiba ist mit diesem kompakten Subnotebook 1999 schon ein kleines Kunststück gelungen. Portabilität ist sicher seine große Stärke. Umso merkwürdiger scheint es da zu sein, dass ich dieses Geschenk zur Zeit hauptsächlich als kleinen Heimserver und Testplatz für Fenstermanager und Konsolenanwendungen benutze. Viel zu klagen hatte ich 2011 nicht, denn dank Debian Stable läuft der Rechner rund und stabil. Durch die geringe Größe nimmt der Laptop nicht besonders viel Platz weg und trotz des kleineren 64 MB Arbeitsspeichers, sind seine anderen Systemspezifikationen besser als die des Thinkpad. Das macht ihn leistungsfähig genug, um alle meine privaten Serveransprüche zu erfüllen.

Toshiba Satellite 220CS

Dieser 15 Jahre alte Laptop ist mit Sicherheit eine Herausforderung. Das Problem liegt weniger an der 1,4 GB großen Festplatte oder dem Pentium I Prozessor. Hätte dieser Toshiba etwas mehr RAM, ich könnte sehr wahrscheinlich von den gleichen Ergebnissen wie bei den anderen Computern erzählen. Die Herausforderung besteht tatsächlich darin ein geeignetes Betriebssystem zu finden, welches sowohl die Hardwareanforderungen von 16 MB RAM erfüllt und zum anderen zeitgemäße Software zur Verfügung stellt.
Den besten Kompromiss aus Geschwindigkeit, Bedienbarkeit und Softwareauswahl liefert hier zur Zeit Slitaz. Es ist eine der wenigen Distributionen, deren Installationsmedien selbst bei so wenig RAM noch funktionieren und die, typische Linuxkenntnisse vorausgesetzt, keine großen Hürden für den Anwender darstellen. Idealerweise bringt Slitaz mit tazpkg einen äußerst reaktionsfreudigen Paketmanager mit, mit dessen Hilfe das Installieren von Software ein Kinderspiel ist.
Zur Zeit eignen sich insbesondere Konsolenanwendungen für einen effizienten Einsatz und auch der Betrieb als Torrent-Sklave oder Jukebox ist möglich. Für die Zukunft sollte man sich auch Do-it-yourself-Distributionen wie CRUX merken, mit denen sich ein maßgeschneidertes und sehr effizientes System erstellen lässt, dass aber mehr Wissen des Anwenders voraussetzt.
Schon heute gibt KolibriOS mit einer grafischen Oberfläche ein gutes Bild auf dem Satellite 220CS ab, auch wenn sich damit nicht jedes Benutzerszenario abdecken lässt. Ebenfalls beeindruckend ist FreeDOS, das eine ideale Wahl für Rechner Anfang und Mitte der 90iger Jahre ist und mit dem sich mehr erreichen lässt als nur Spiele aus der damaligen Zeit zu spielen.

Fazit

Mein Blog gäbe es in dieser Form nicht, wenn es selbstverständlich wäre, ältere Hardware weiterhin mit Freier Software weiterzuverwenden. Menschen, die so etwas tun, etikettiert man gerne mit negativ konnotierten Begriffen wie nostalgisch, antiquiert und rückwärts gewandt. Ich kann nicht garantieren, dass die in diesem Blog beschriebenen Wege für jeden das Richtige sind, ich sage nur, sie funktionieren für mich.
Alle meine privaten Anwendungsfälle werden mit den alten Rechnern abgedeckt. Es lohnt schon allein aus informativen Gründen, sich näher mit der Thematik rund um Freie Software und ältere Rechner zu beschäftigen. Man muss nur offen für Neues sein und immer an die Vielzahl von Verwendungsmöglichkeiten zurückdenken.
Und irgendwann kommt der Zeitpunkt, wann sich das alles mit der aktuellen Hardware von heute wiederholen wird.

Erkenntnisse bei 16 MB RAM und weniger

Er ist nicht vergessen, nur etwas ruhiger ist es um ihn geworden. In der Zwischenzeit hat er einen neuen Platz neben meinem Router gefunden, um nun direkt mit Hilfe einer PCMCIA zu LAN-Karte ins Netz zu gehen. Ab und an probiere ich ein paar Programme und Einstellungen aus um herauszufinden, was tatsächlich möglich und vor allem sinnvoll ist bei einem 16 Jahre alten, Toshiba 220cs, Laptop. Zwar ist 16 MB RAM weit davon entfernt ein komfortables Polster zu sein, doch verhalten sich einige Konsolenprogramme nicht anders als auf einem Core-Duo-Rechner.
Nach wie vor benutze ich Slitaz in der Minimalinstallation und das winzige KolibriOS als Dual-Boot System. Zwischendurch hatte ich Slitaz zwar auch schon wieder von Grund auf neu aufgespielt, aber am Ende rettet das Image vom Jahresanfang immer noch den Tag.
Wenn ihr zu den Leuten gehört, die elektronische Geräte bei längerer Nichtbenutzung komplett vom Stromnetz trennen, solltet ihr nach dem Wiederanfahren unbedingt einen Blick in das BIOS werfen. Bei Problemen mit der PCMCIA Karte kann es passiert sein, dass die ausgelaugte CMOS-Batterie nicht mehr genug Energie zur Verfügung stellt, um die richtigen Einstellungen zu speichern.
RAM. Zwar rede ich immer von 16 MB RAM, htop zeigt mir aber lediglich nur 10 MB an. Vermutlich wird Speicher durch eingebaute Hardware reserviert, weswegen am Ende für die tatsächliche Ausführung weniger RAM zur Verfügung steht. Htop ist aber nicht das einzige Programm, das diesen Wert anzeigt. Auch KolibriOS signalisiert hier den gleichen Wert. Trotzdem ist es erstaunlich, was ein minimales Slitaz an Arbeitsspeicher benötigt und dabei dennoch alle Hardwaretreiber geladen hat.

WLAN. Das WLAN in Betrieb zu nehmen, war auf dem 220cs noch nie ein Problem. Obwohl 1996 die meisten Laptops noch nicht bereit waren für die mobilen Ansprüche des Internetzeitalters (mit dem 220cs kann man sich Hanteltraining sparen), ist es ohne weiteres möglich seine PCMCIA-Karte mit WPA in Betrieb zu nehmen. Leider nimmt diese drahtlose Funktion einige MB in Anspruch. Wenn man also den Rechner sowieso nur zur Hause für einen bestimmten Zweck nutzen möchte, ist eine PCMCIA zu LAN Karte vorzuziehen. Die beiden von 3com erfüllen nicht nur ihren Zweck, sondern haben auch Freie Linuxtreiber.
Rtorrent. Keine Frage ist Rtorrent die bevorzugte Lösung, wenn man BitTorrent von der Konsole aus bedienen möchte. Mit dem geringen Verbrauch an Systemressourcen und dem intuitiven Ncurses-Interface kann man nicht viel falsch machen. Obwohl RAM hier ein wichtiger Flaschenhals ist, sollte man I/O nicht unterschätzen. So alte Laptops haben meist keine sehr schnelle Festplatte, USB 1.0 war zu dieser Zeit noch eine Seltenheit und versucht man gleichzeitig mehrere Torrents über WLAN zu verteilen, hat man die besten Voraussetzungen geschaffen, um dem System die Grenzen aufzuzeigen. Der Umstieg auf eine LAN-Verbindung hat bei mir zwar deutlich geholfen, dennoch muss man die Bandbreite bei der Übertragung drosseln, damit der Laptop weiterhin bedienbar bleibt. In Rtorrent sollte deswegen die Anzahl der maximalen Peers begrenzt werden und gleichzeitig für den Download eine Grenze gezogen werden. Global 300 kb/s war ein vernünftiger Zahlenwert.
Musik. Nachdem ich die richtigen Audioeinstellungen gefunden hatte, ließ sich ohne weiteres Musik mit cmus abspielen, dass ich mit Hilfe von tazpkg von einem Debian- in ein Slitazpaket umgewandelt habe. Ob die abgespielten Klänge aber als Hörgenuß bezeichnet werden dürfen, lasse ich an dieser Stelle mal offen. Hier muss man wohl die Schuld bei der Soundkarte suchen. Lauter Krach immer, Äolsharfe gleiche Klänge eher nein.
SSH. Normalerweise benutze ich SSH nicht nur zur Fernadministration, sondern auch zum Einhängen entfernter Dateisysteme mit sshfs. Diese Methode scheint bei dem Toshiba 220cs ziemlich instabil zu sein, weswegen möglicherweise der Versuch lohnt Dateien mit Hilfe von NFS freizugeben. Auf jeden Fall ist Dropbear der geeignete Ersatz für OpenSSH, wenn die Ressourcen begrenzt sind.
Lighttpd. Ich erwähnte schon bei der Vorstellung von Ideen, was man mit alten Computern machen kann, dass ein hauseigener Webserver unter Umständen ein guter Verwendungszweck für einen alten Rechner sein kann. Als leichtgewichtige Variante bietet sich hier Lighttpd an, der sich bei Slitaz problemlos installieren und mit /etc/init.d/lighttpd start auch sofort in Betrieb nehmen lässt. Dauerhaft wird der Dienst in der /etc/rcS.conf unter RUN_DAEMONS eingetragen. Danach nur noch mit dem Browser auf die lokale Adresse surfen und man kann sich von den Fähigkeiten von Lighttpd überzeugen.

Prinzipiell funktionieren viele textbasierte Programme wie auf einem brandneuen Modell. Egal ob es der IRC Chat ist, der Terminplaner für die Konsole oder das E-Mail-Programm. Wunder darf man aber nicht erwarten. Insbesondere lassen sich nicht alle Programme parallel ausführen und umfangreiche Editoren wie Vim verhalten sich zeitweise recht träge.
Für die Zukunft stehen noch FreeDOS und Crux auf dem Testplan. Ersteres um herauszufinden, welche Möglichkeiten ein weiteres Nicht-Linux, aber Freies Betriebssystem, bietet und letzteres, weil es einen speziellen i585-Port zur Verfügung stellt und dazu noch äußerst anpassbar ist.

Freie Betriebssysteme abseits von Linux

Vor zwei Wochen wurde ich in den Kommentaren zu dem 20 Jahre alten Highscreen Laptop darauf hingewiesen, dass ich bei all meinen Artikeln zur "Rettung" oder besser Weiterbenutzung älterer Hardware noch nie etwas zu FreeDOS geschrieben hätte. Das stimmt!
Bevor ich diesen Fauxpas jetzt wieder wett mache, möchte ich kurz die Gründe nennen, warum ich Betriebssystem X oder Linuxdistribution Y noch nicht hier erwähnt habe. Die Antwort ist vermutlich

  1. Ich kenne es nicht.
  2. Ich habe davon gehört, es aber noch nicht ausprobiert.
  3. Ich habe davon gehört, finde es aber nicht interessant genug.
  4. Ich kenne es, hatte aber bisher noch keine Zeit darüber zu schreiben.

Zuerst sei gesagt: "Namen sind Schall und Rauch". Das meine ich auch so. Für mich ist nur wichtig, dass das Betriebssystem eine sinnvolle Verwendung der Hardware ermöglicht und Freie Software ist. Mein Schwerpunkt in diesem Blog liegt bei Linuxdistributionen, weil diese in der Regel sehr portabel sind und auf einer Vielzahl von Hardware die beste Kompatibilität und den größten Softwareumfang bieten. Außerdem sind die Synergieeffekte in der Regel größer, will heißen, Wissen über Linux lässt sich zwischen Distributionen viel leichter übertragen, selbst wenn es natürlich Unterschiede in der Umsetzung gibt.
Da ich nicht über etwas schreiben möchte, dass ich selbst noch nicht ausprobiert habe, fanden hier einige interessante Betriebssystem noch keine Erwähnung. Doch irgendwann vielleicht morgen, vielleicht in einer Woche, vielleicht aber auch erst in einem Jahr, werde ich sie mir näher anschauen. Bis dahin soll diese kurze Liste und ein paar Links die Zeit verkürzen.

BSD. Die Berkeley Software Distribution zählt nach Linux sicherlich zu den bekanntesten und verbreitetsten Freien Betriebssystemen. Im Allgemeinen bringe ich mit BSD die drei Projekte FreeBSD, OpenBSD und NetBSD in Verbindung. FreeBSD scheint das am meisten verbreitete der Drei zu sein. Zu OpenBSD erinnere ich mich immer an Linus Torvalds Spruch, der die Entwickler von OpenBSD schon mal als "masturbierende Affen" bezeichnet hat. Aber seine Aussprüche sind ja mittlerweile so legendär, dass er sogar in der Zitatesammlung bei wikiquote.org auftaucht. Ob die Entwickler von OpenBSD sich tatsächlich nur auf Sicherheitsaspekte und sonst nichts anderes konzentrieren, muss ich erst selbst noch herausfinden.

FreeDOS. FreeDOS ist ein Freies Betriebssystem, welches unter der GPL lizenziert ist und versucht eine freie Implementierung des nicht mehr weiterentwickelten proprietären MS-DOS zu erschaffen. FreeDOS konzentriert sich dabei auf 8086 bis zur i386 Architektur. Vom IBM PC mit nur 640k Arbeitsspeicher bis hin zu aktuellen Rechnern soll Hardware von FreeDOS unterstützt werden. Software wird in Paketen ausgeliefert. Darunter gibt es mit Arachne sogar einen grafischen Browser und E-Mail-Client. Besonders interessant dürfte FreeDOS sicherlich für alte DOS Spiele sein, die sich Dank der Kompatibilität zum proprietären MS-DOS weiterhin bewahren lassen. Da FreeDOS auch über einen Mediaplayer, Editoren (darunter sogar VIM!) und ein paar portierte Linuxprogramme verfügt, ist es für die Zukunft auf jeden Fall vorgemerkt.

Haiku. Haiku ist ein Open-Source-Projekt, welches BeOS als Inspirationsquelle gewählt hat, mit diesem aber so gut wie keinen Code teilt. Das Betriebssystem wird unter einer MIT-Lizenz zur Zeit aktiv entwickelt, befindet sich aber noch in einer Alpha-Phase. Haiku ist für den Einsatz auf 32bit PCs gedacht. Als Hardwareanforderungen werden ein PIII mit 256 MB RAM genannt, wobei aber auch ein PII mit 64 MB erfolgreich getestet wurde. Der Name leitet sich übrigens von einer japanischen Gedichtform ab.

Minix3. Minix gilt als eine der Inspirationsquellen für den Linuxkernel und wurde schon 1987 veröffentlicht. Im Laufe der Zeit hat sich dieses ehemals für Unterrichtszwecke gedachte Betriebssystem zu Minix3 weiterentwickelt, welches mittlerweile als Zielgruppe Computer mit beschränkten Ressourcen und eingebettete Systeme ausgerufen hat. Nur um mögliche Einsatzzwecke zu verdeutlichen, Minix1 treibt heute noch einen 286er Webserver an. 🙂

ReactOS. Was FreeDOS für MS-DOS ist, soll ReactOS einmal für Windows XP/2003 sein. Dieses soll sich so weit wie möglich im Erscheinungsbild und vor allem in der Kompatibilität wie Microsofts Windows verhalten. Dabei wurde es laut den Entwicklern von Grund auf neu entwickelt und wird unter einer freien GNU GPL Lizenz veröffentlicht. Einige Bestandteile des Codes stammen aus dem Wine-Projekt, zu welchem ReactOS nach eigenen Angaben auch Code beisteuert. Die FAQ beantwortet die drängendsten Fragen. Trotz der Antworten in der FAQ stellt sich für mich doch die Frage, warum man sich die Mühe macht von Grund auf neu anzufangen und bestehenden Code von Linux oder BSD ignoriert. Das Projekt befindet sich in einer Alpha-Phase und ist demnach mit Vorsicht zu genießen.
So weit nur ein kleiner Blick auf einige interessante Freie Betriebssysteme. Alle anderen, die ich nicht aufgezählt habe, lassen sich schnell auf Wikipedia.org finden. Ich denke, dort gibt es noch einiges mehr zu entdecken.
Als Schlusswort: Ich freue mich natürlich über jeden Kommentar, insbesondere auch diejenigen, die mich in eine neue Richtung stoßen. Ein Freies Betriebssystem, das keine Linuxvariante war, hatte ich aber schon vorgestellt. Wer etwas Zeit und Lust hat sollte sich auf gar keinen Fall KolibriOS entgehen lassen. Mit Sicherheit das beeindruckendste Freie Betriebssystem, dass ich bis dato gesehen habe. 🙂

Noch ein paar Bilder zu KolibriOS

Das Erstellen einer Fat32-Partition war zwar schwieriger als gedacht, aber nach etwas resize2fs-Magie nicht unmöglich. KolibriOS lässt sich auf meinem Toshiba220cs nun über GRUB starten und das Abspeichern der Konfiguration oder Sichern von Screenshots ist mit der neuen Fat32-Partition auch kein Problem mehr.

KolibriOS bringt einige Systemprogramme mit, die wertvolle Informationen über Speicherverbrauch, CPU und Mainboard herauslesen können. Für manche Infos sollte man aber zumindest grundlegende Kenntnisse in Binärsprache und Hex-Schreibweise haben. 🙂
Bei den insgesamt nur 16 MB RAM des Toshiba Satellite ist es nicht möglich jedes Programm gleichzeitig auszuführen, vor allem da das gesamte Betriebssystem im RAM läuft (dies aber schon ab 8 MB). KolibriOS verweigert dann einfach das Starten. Da einige der mitgelieferten Spiele mehr RAM benötigen, lässt sich nur die Hälfte von ihnen auf dem alten Laptop spielen.

Einige der Programme imitieren das Aussehen von bekannten Anwendungen aus der Windows- oder Linuxwelt. Augenscheinlich haben es Winamp und der Midnight Commander geschafft in Assembler portiert zu werden. 😉 Mit dem CD-Player hatte ich bisher noch keinen Erfolg, da das Device nicht erkannt wird.
Es handelt sich übrigens um einen DVD-Brenner, den der Vorbesitzer anstelle des ursprünglichen CD-Laufwerks eingebaut hatte. Zumindest unter Slitaz hat eine Audio-CD schon Töne von sich gegeben.
Eine schicke Besonderheit sind die vielen Demos von KolibriOS, die verschiedene Grafikfeatures oder bekannte Gimmicks wie die "rollenden Augen" repräsentieren. Ohne Scherz, es gibt sogar die Möglichkeit Quake mit KolibriOS zu spielen.
Was gut funktioniert ist auf jeden Fall das Screenshot-Programm und der ImageViewer, mit dem sich die Schnappschüsse auch sofort anschauen lassen.
Zumindest mit dem Inspiron 4000 ist es mir gelungen auch eine Netzwerkverbindung herzustellen, da die Netzwerkkarte von KolibriOS unterstützt wird. Der Versuch, mit dem IRC Client sich zum Kolibri-Server zu verbinden, wurde leider abgelehnt und auch irc.debian.org wies die Anfrage zurück.
Der HTML-Viewer ist tatsächlich nur ein Betrachter und kein vollwertiger Firefox-Ersatz. Zumindest www.kolibrios.org lässt sich damit problemlos darstellen. 🙂
In Sachen Benutzerfreundlichkeit könnte das ein oder andere Programm sicher noch optimiert werden, obwohl so etwas einfach nur das Sahnehäubchen in einem komplett in Assembler programmierten Betriebssystem wäre. Vielleicht muss sich der ein oder andere Thunderbird-Benutzer bei der Bedienung des POP-Mail Clients aber umstellen. 😛

KolibriOS hat noch mehr Programme zu bieten und ich kann immer noch nicht behaupten, wirklich jeden Aspekt vollkommen getestet zu haben. Für ein Betriebssystem, dass auf eine 1,44 MB Floppy passt, ist KolibriOS schon jetzt unglaublich.
Wer sich soviel Festplattenspeicher leisten kann und sich nicht scheut, entweder Qemu oder einen Booteintrag in GRUB vorzunehmen, der hat ab sofort ein neues in Assembler programmiertes Zweitsystem, dass es in dieser kompakten Form sicher kaum ein zweites Mal gibt.

KolibriOS auf einer Floppy

Ich hatte vor kurzem die Gelegenheit mir KolibriOS in der aktuellen Version 0.7.7.0 etwas näher anzuschauen. KolibriOS hat genau genommen nichts mit dem Linuxkernel zu tun, ist aber Freie Software und, für mich besonders bemerkenswert, komplett in Assembler programmiert.

Das Erstaunliche: Das komplette grafische Betriebssysten passt auf eine einzige 1,44 MB Floppy, lässt sich aber auch von einem USB-Stick oder einer CD booten und direkt mit Hilfe von GRUB und memdisk von jedem Linuxsystem aus starten.
Mein erster Gedanke war, wie schlägt sich KolibriOS auf dem antiken Toshiba Satellite 220cs mit nur 16 MB RAM.
Slitaz ist dort mittlerweile in der Minimalinstallation installiert, Sound funktioniert, ein paar wesentliche Systemeinstellungen wurden auch schon justiert, was nun noch fehlte war eine moderne grafische Oberfläche, die auch angemessen schnell reagiert.
Ehrlich gesagt bezweifle ich, dass eine komplette GUI überhaupt notwendig ist. Slitaz bringt auf der Kommandozeile schon genug nützliche Programme mit.
Bis ich dieses Problem gelöst habe, gibt es nun KolibriOS. Eine Dual-Boot-Installation mit GRUB Legacy ist äußerst einfach und um es vorweg zu nehmen, der Satellite 220cs kommt gut damit zurecht.
Es genügt das Paket syslinux zu installieren und dann den Bootloader memdisk von /usr/lib/syslinux z.B. in das Boot-Verzeichnis oder eine separate Partition zu kopieren. Anschließend muss die Datei kolibri.img der Diskettenversion ebenfalls in dieses Verzeichnis/Partition kopiert werden.
Um KolibriOS beim Start von GRUB auswählen zu können, wird die /boot/grub/menu.lst editiert. Liegen memdisk und kolibri.img auf der boot Partition hda1 sieht das so aus.

title KolibriOS
root (hd0,0)
kernel /memdisk
initrd /kolibri.img

Auch für GRUB2 ist die Installation schnell erledigt. Unterschied ist die neue Syntax und die geänderte Zählweise bei Partitionsnummern. Die sauberste Lösung ist bei Debian das Editieren der Datei /etc/grub.d/40_custom. Danach nur noch den Befehl grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg als root ausführen.

menuentry "KolibriOS" {
set root='(hd0,1)'
linux16 /memdisk
initrd16 /kolibri.img
}

Memdisk war leider nicht im Syslinux-Paket von Slitaz enthalten, weswegen ich Memdisk von einer Debianinstallation benutzt habe und das auch problemlos funktionierte.
Nach dem Neustart lässt sich nun bequem zwischen KolibriOS und der alten Linuxdistribution wählen.
KolibriOS überraschte mich mit einem kompletten grafischen Desktop und einer Unmenge an Programmen, Gimmicks und Spielen. Außerdem funktionierte die Internetverbindung auf dem Inspiron 4000 dank Unterstützung für den Intel-Chipsatz. Das schaffte nicht einmal Debian Squeeze out-of-the-box. (oder besser wollte nicht schaffen) 😉
Ein komplettes SDK zur Programmierung von Anwendungen in Assembler ist integriert. Der Hintergrund und die Icons lassen sich ändern, Touchpad und Maus funktionieren und auch der kleine quäkende PC Speaker gibt Töne von sich 😉
Es gibt einen IRC-Client, einen HTML-Viewer, Telnet und FTP-Clients, man kann Internet-Schach spielen. Da sind ein Taschenrechner, ein kleines Malprogramm, Texteditor, Shell, ein CD-Player und auch ein Dateimanager und und und.
Mehr als genug Programme um behaupten zu können, ein komplettes Betriebssystem vor sich zu haben. Sicher ist aber auch, dass trotzdem nicht von heute auf morgen jeder Privathaushalt und jedes Unternehmen auf KolibriOS umstellen wird. Die Hardwareerkennung ist natürlich sehr eingeschränkt. Wer also PCMCIA und USB-Wlan-Sticks zum Surfen braucht hat Pech gehabt.
KolibriOS ist so winzig, dass der Begriff "leichtgewichtig" schon wieder zu schwer ist. KolibriOS zum Maßstab aller leichtgewichtigen Linuxdistributionen zu machen ist aber genauso ungerecht wie zu erwarten, dass ein kompletter Firefox in Assembler irgendwo zwischen den 1,44 MB schlummert oder OpenOffice sich wundersamerweise hinter einem der zahlreichen Programmmenüs verbirgt.
Ebenfalls beachten sollte man, dass KolibriOS nur auf FAT-Partitionen schreiben kann und von ext2/ext3 nur liest. Deswegen werde ich die Programme auch mal näher vorstellen, sobald ich eine FAT-Partition auf einem der Laptops eingerichtet habe. Die Screenshots stammen deshalb noch aus Qemu.
Ich denke KolibriOS ist ein starker Gegenbeweis zu manch Gigabyte großer Installation und zeigt was theoretisch machbar wäre.
Ich ziehe auf jeden Fall meinen Hut vor den Entwicklern.

Slitaz: Minimalinstallation auf dem Toshiba Satellite 220cs

Nachdem ich mit Slitaz eine schnelle und effiziente Live-CD gefunden hatte, probierte ich die verschiedenen "flavor" Versionen aus, bei denen sich Slitaz selbst mit weniger als 16 MB RAM zufrieden gibt.
Mein Testobjekt war der Toshiba Satellite 220cs, ein Laptop aus dem Jahr 1996 mit PI 133 MHz CPU und 16 MB RAM. Bei diesem Alter geben alle großen Distributionen klein bei. Keine Chance mit Ubuntu, Fedora oder SuSe so einen Rechner aus dem Stand mit der Installations-CD zum Laufen zu bewegen. Und selbst für den debian-installer sind 16 MB RAM einfach zu wenig.
Als erstes probierte ich sowohl die Loram-Version des aktuellen stabilen Slitaz 3.0 aus als auch die alte 2.0 Ausgabe. Hauptgrund hierfür war ein Tip im Slitaz-Forum, dass damit eventuell ein Problem mit Ndiswrapper behoben werden könnte. Neben zwei PCMCIA-Cardbus-Slots besaß der alte Toshiba auch noch einen USB 1.0 Port, ungewöhnlich für diese Zeit als noch Windows 95 das Maß aller Dinge war.
Die Loram-cdrom-3.0 CD bootete ohne weitere Parameter und startete tatsächlich ohne Unterbrechung sofort in eine X-Umgebung mit Slim als Login- und Openbox als Fenstermanager. Hier war aber schon klar, dass diese Standardvorgabe für 16 MB RAM wirklich nur zum Vorführen reichte. Für eine sinnvolle Nutzung reagierten die voreingestellten Programme einfach zu langsam.
Da das Nachladen von CD-ROM auch viel Leistung kostete, kam nur eine Festplatteninstallation in Frage. Hierzu muss man als erstes die Festplatte mit fdisk partitionieren, da Slitaz diese Operation nicht automatisch beim Installieren ausführt. Nach der Partitionierung sollte die Swap-Partition (z.B. /dev/hda1) sofort mit

mkswap /dev/hda1
swapon /dev/hda1

aktiviert werden.
Anschließend genügt ein

slitaz-installer

als Root um die Installation zu starten. Diese ist im positiven Sinne sehr einfach gehalten. Man gibt lediglich die vorher partitionierte Root-Partition an, wählt Namen und Passwort der Systembenutzer und die Systemsprache aus. Der Rest geschieht automatisch.
Nach dem Neustart sollte man als erstes Openbox und slim mit dem Paketmanager Tazpkg entfernen und danach die Internetverbindung einrichten. Für den Laptop kamen für mich entweder mein USB-WLAN Stick oder die PCMCIA-WLAN-Karte WPC54G von Linksys in Frage. Letztere lässt sich ohne weiteres mit dem Kernelmodul b43 in Betrieb nehmen. Eine ausführliche Beschreibung für Slitaz gibt es sogar im englischen Forum.
Den USB-Stick mit Ndiswrapper und dem Windowstreiber zum Laufen zu bekommen scheiterte aber. Obwohl ich mit iwlist den Router "sah", konnte keine Verbindung aufgebaut werden egal ob mit oder ohne Verschlüsselung. Hinzu kamen seltsame Fehlermeldungen. Auch bei der alten Slitaz-2.0-Version gab es das gleiche Ergebnis. 🙁
Da die PCMCIA-Karte aber problemlos nach der manuellen Installation der richtigen Slitaz Pakete und der Firmware funktionierte, musste ich nicht mehr weitersuchen. Im übrigen lässt sich der WLAN-Zugang mit WPA bei Slitaz ohne GUI am einfachsten in der Datei /etc/network.conf einrichten und danach mit dem Ausführen von /etc/init.d/network.sh starten. Auf das zusätzliche Editieren der wpa_supplicant.conf kann man verzichten.
Danach genügte ein

tazpkg recharge
tazpkg get-install "Paketname"
oder tazpkg remove "Paketname"

um das System weiter anzupassen. Dabei fällt besonders auf, dass Slitaz eine sehr effiziente Lösung gefunden hat um die Software zu verwalten. Selbst auf einem alten Laptop funktioniert das De- und Installieren ohne Schwächeanfall.

Minimalinstallation mit der Slitaz-3.0-Base-Version

Das "Base-ISO" von Slitaz ist gerade einmal 8 MB groß, was geradezu verschwenderisch anmutet um es auf eine CD zu brennen. Ich habe mich deshalb auch entschieden diese Version mit Qemu auf meinem Dell Inspiron 4000 zu installieren und die notwendigen Pakete für die WLAN-Karte dieses mal bequem über eine bestehende Internetverbindung zu installieren.
Das tolle an Qemu ist die Möglichkeit ein Image im Raw-Format zu erstellen, welches sich wiederum problemlos mit dd wieder auf die Festplatte des Toshiba-220cs-Laptops schreiben lässt. Normalerweise halte ich den Ausbau der Festplatte für die letzte Lösung, mittlerweile denke ich aber, dass es sogar die einfachste war.
Die Festplatte lässt sich bei diesem speziellen Laptop direkt an der Frontseite einfach herausziehen, ohne dass man auch nur eine Schraube irgendwo lockern musste. Mit einem 10 € teuren IDE/S-ATA- zu USB-Adapter lässt sich die Festplatte dann per USB an jeden anderen Rechner anschließen und das vorher erstellte Qemu Image installieren.
Herauskommt eine Basisinstallation, die nicht einmal 30 MB Speicher auf der Festplatte belegt. Von hier aus lässt sich dann mit dem TAZ-Paketmanager weiter experimentieren.

To-Do

Eine grafische Desktopumgebung mit Xorg und Openbox ist für 16 MB RAM zu schwerfällig. Selbst dwm, einer der kleinsten und ressourcenschonendsten Fenstermanager, die ich kenne, holt hier auch nicht mehr heraus. Eine Alternative könnte Xvesa anstelle von Xorg sein.
Auf jedem Fall stehen einem schon heute alle Konsolenprogramme offen um den Toshiba 220cs produktiv zu nutzen. Unter anderem natürlich E-Mails schreiben mit Alpine, Chatten mit Irssi oder Centerim und Dateien verwalten mit dem Midnight-Commander. Dazu bietet sich Screen an, leider aber noch ohne den Patch für das vertikale Teilen des Bildschirms.
Hiermal ein erster (wenig beeindruckender) Screenshot, der eine Screen-Session über SSH auf meinem Dell-Laptop zeigt. Laut Htop werden 6 MB RAM benutzt. Vielleicht war dieser Schock auch der Grund, warum Htop sich nach wenigen Sekunden automatisch beendet..

Auch ein Upgrade von der stabilen auf die Cooking-Version ist eine weitere Alternative. Und dann wäre da noch die ISA-Soundkarte und der Opl3sa2-Treiber, die trotz ausreichender Informationen im Internet noch nicht richtig wollen.
Update
Mittlerweile finden sich hier Informationen zur Einrichtung der Audiowiedergabe auf dem Toshiba Satellite 220cs und noch ein paar Anmerkungen zur Installation von Slitaz in den Kommentaren.
Es gibt also noch einiges zum Testen bei Slitaz. Und danach..
Ich wollte schon immer mal das winzige KolibriOS ausprobieren. 😉